Palma & Palma Abogados gewinnt Strafprozess in Chile

Februar 9th, 2017 | Chile Allgemein, Strafrecht Chile


Strafprozess Chile:
Palma & Palma Abogados gewinnt Strafprozess in Chile als Vertreter eines deutschen Unternehmens gegen ein chilenisches Unternehmen wegen Betrugs.

Aus dem 97 Seiten bestehenden Urteil des Strafgerichts Santiago de Chile (5o Tribunal de juicio oral en lo penal de Santiago) geht hervor, dass der Beklagte, Geschäftsführer der chilenischen Firma, zu einer siebenjährigen Gefängnisstrafe und einer Geldstrafe (ca. 2.000 EUR) verurteilt wird.
Darüber hinaus wird der zivilrechtlichen Klage auf Schadenersatz stattgegeben, welche die Strafantragstellerin wegen direkter Schäden erhoben hatte. Der Beklagte wird zur Zahlung eines Betrages in Höhe von $118.000.000 CLP (einhundertachtzehn Millionen CLP = ca. 170.000 Euro) für erlittene Schäden verurteilt.

Sachverhalt Strafprozess Chile:
Dem Urteil lag der Sachverhalt zugrunde, dass das deutsche Unternehmen (neben 4 weiteren Unternehmen anderer Länder) Kaufverträge in Höhe von 500.000 Euro mit dem chilenischen Unternehmen über Schrott oder Industrieabfälle abschloss. Anstatt des vereinbarten Materials wurde jedoch wertloses Material geliefert (Steine und Sand).
Um zu erreichen, dass die Käuferfirmen dem chilenischen Unternehmen die Zahlungen leisteten, schickte der Angeklagte ihnen Fotos von der Verschiffung, bei der die Container und das darin versandte Material mutmaßlich vor der Verplombung zu sehen waren, tatsächlich versandte er aber Material, das dem weder in der Menge noch in der Qualität entsprach. Darüber hinaus schickte der Angeklagte ihnen falsche Wiegescheine über das Gewicht der einzelnen Container, die nicht der Realität entsprachen.
Insgesamt belief sich die Schadenshöhe des deutschen Unternehmens auf 900.000 Euro.

Nach zweijährigem Prozess wird das Urteil des Gerichts mit den wiederholten Betrugsfällen des Beklagten begründet, dem genau genommen drei von vier Fällen des Betrugs und der Urkundenfälschung nachgewiesen werden konnten.
Das Strafmaß des Gerichts in Chile entspricht unserer Forderung von 7 Jahren Freiheitsstrafe.
Weiterhin legt das Gericht einen Schadenersatz in Höhe von 170.000 Euro fest und begründet diese Summe mit dem entgangenen Gewinn der Klägerin.

Am 16. Januar 2017 hat der Beklagte Berufung eingelegt. Das Urteil der zweiten Instanz steht noch aus.

>> Hier geht es zum 97-seitigen Urteil in der Originalsprache Spanisch